Montag, 29. Dezember 2008

Seychellen-Riesenschildkröten










Die Seychellen-Riesenschildkröte (
Aldabrachelys gigantea) ist neben der Galapagos-Riesenschildkröte die größte noch lebende Schildkrötenart. Mit einem Gewicht von bis zu 250 kg und einer Bauchpanzerlänge von bis zu 120 cm gehört sie zu den schwersten Kriechtieren unserer Zeit.

Riesenschildkröten entwickelten sich vor rund 100 Millionen Jahren und waren ehemals weit verbreitet. Durch die in der Evolution nachfolgenden Säugetiere und die bis Mitte des letzten Jahrhunderts intensiv betriebenen Jagdaktivitäten des Menschen kommen sie heute nur noch auf wenigen
entlegenen Inselgruppen des Indischen Ozeans (Aldabra-Inselgruppe, Farquhar und den Seychellen) vor. Wirklich frei lebende Tiere können nur noch auf Aladbra, ein kleines Atoll 500 km nördlich von Madagaskar, beobachtet werden. Das Aladbra-Atoll ist mitsamt der auf ihm lebenden Schildkröten in das Verzeichnis der schützenswerten Weltnaturgüter ("World Heritage Sites") aufgenommen worden. Die Seychellen-Riesenschildkröte selbst ist durch das Internationale Abkommen über den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten ("CITES") geschützt. Der Handel muss somit bewilligt und international überwacht werden.

Die Besonderheit der Seychellen-Riesenschildkröte besteht darin, dass sie nicht durch den Mund, sondern durch ihre Nase trinkt. Dieses Verhalten ist auf die Anpassung an die besonderen Bedingungen des Aldabra-Atolls zu erklären. Dort ist Trinkwasser rar. Durch die Nasenlöcher kann die Schildkröte kleinste Regenwassermengen, auch aus Gesteinsritzen, optimal aufnehmen,

Halb frei lebend kommen die Seychellen-Riesenschildkröten auf der Insel Curieuse, ganz in der Nähe unserer Urlaubsdestination, vor. Leider war uns dieses besondere Erlebnis nicht vergönnt, da die Fähre an dem Tag, an dem wir losziehen wollten, kaputt war und nicht gefahren ist. Deswegen waren alle Tiere, die wir gesehen haben, ausnahmslos in größeren Gehegen untergebracht.

Nach etwas Überwindung (wer weiss schon, ob die Urzeitviecher nicht unvermittelt zu beissen?), haben wir die Schildkröten am Hals gestreichelt, den sie uns zu diesem Zweck soweit wie möglich entgegenreckten. Das haben sie geliebt! Die Haut fühlt sich ledern und rauh an. Ein interessantes Erlebnis.



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