Seychellen-Flughunde
Mein persönliches Highlight der Reise zum Indischen Ozean war die Beobachtung des Seychellen-Flughunds (Pteropus seychellensis), das einzige Säugetier, welches - mal abgesehen vom Menschen - dort lebt.
Flughunde sind mit den Fledermäusen verwandt und kommen in tropischen und subtropischen Gefilden vor. Im Gegensatz zu den Fledermäusen können sie sich nicht über Echoortung orientieren, sondern haben gut entwickelte Augen und einen ausgezeichneten Geruchssinn. Außerdem ist ihre Schnauze hundeähnlich langgezogen, was ihnen ihren Namen gibt.Der Seychellen-Flughund ist eine endemische Art (das bedeutet, dass die Art nur auf den Seychellen und den Komoren vorkommt, sonst nirgendwo anders) und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten des IUCN (International Union for Conservation of Nature). Leider scheren sich die Seychelloise nicht darum und jagen sie aus Spass oder um sie zu essen wie uns ein Einheimischer erzählte.
So ein Seychellen-Flughund kann 18 bis 20 Zentimeter lang werden und eine Flügelspannweite von bis zu 100 cm haben. Sie leben in größeren Gruppen in früchtetragenden Bäumen, wobei sie in der Dämmerung munter werden und ihre Kreise über dem Meer ziehen. Eine gute Alternative zu Möwen wie ich finde. Sie ernähren sich hautpsächlich von Früchten wie Mangos oder Guajavas, in dem sie den Saft aussaugen und die ausgedrückte Fruchthülle dann zu Boden fallen lassen. Deswegen hörten wir ab und zu mal einen "Plopp" in der Dunkelheit. Hin und wieder gab es auch ziemlich lautes und zänkisches Geschrei und zwar immer dann, wenn zwei Männchen aufeinander treffen und sich das Revier streitig machen. Ein männlicher Flughund duldet nur Weibchen in seiner Nähe.Wir haben die Flughunde hauptsächlich am Strand von Beau Vallon und auf einem Baum in der Hauptstadt Victoria gesehen. Besonders in Victoria wirkte die Szenerie in der anbrechenden Dämmerung unheimlich, da das Gelände parkähnlich und verfallen war. Die passende Kulisse für einen Horrorfilm.
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