Mittwoch, 31. Dezember 2008

Tauchabenteuer auf den Seychellen - Lernen und Staunen bei den Big Blue Divers

Schon vor unserem Abflug war klar, dass wir auf den Seychellen tauchen gehen wollten. Das ist ja auch das, was jeder brave Seychellenurlauber auf der To-Do Liste stehen hat :o).

Wir hatten von Deutschland aus bereits Kontakt zu einer Tauchschule vor Ort geknüpft und machten uns dann auch ganz ambitioniert auf den Weg, um uns für einen Tauchkurs anzumelden, wobei Marei den PADI Open Water Kurs machen und ich mir das Ganze erstmal ganz entspannt anschauen wollte. Umso größer war der Schock, als die Dame an der Anmeldung uns klar machte, dass just ein paar Tage vorher während des unruhigen Seegangs das Boot aufgelaufen ist und nun erstmal zum Check Up einige Tage still gelegt wird.

Nun war großer Rat teuer. Wir nahmen uns vor, alle Tauchschulen am Beau Vallon Beach auf Mahe abzuklappern und Angebote/Preise zu vergleichen.

Keine zwei Minuten später, sahen wir Bengt, in einer Menschentraube im Wasser um ein Boot herum stehen. Bengt kannten wir von unserem Hinflug, wir hatten uns am Flughafen kurz über das was, wie und wann nach Beau Vallon kommen ausgetauscht. Wir gingen auf die Gruppe zu und bekamen postwendend genau die Information von ihm, die wir in mühevoller Recherchearbeit einholen wollten: Gleich am nächsten Tag begann ein viertägiger PADI Open Water Dive Course unter der Leitung von Lizzy, Holländerin und Inhaberin des Big Blue Divers Tauchresort. Lizzy sprach hervorragend Deutsch und wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir sie noch an der Straße erwischten (sie hatte die Taucher gerade zum Boot gefahren) und uns bei ihr für den Kurs anmelden konnten. Außerdem hat sie supernette Angestellte, Lyn und Dominique ...,










... die uns nicht nur in Sachen Tauchen entgegen gekommen sind, sondern uns auch zu sich nach Hause, in die "local disco" und zu einem Abschluss-Grillabend eingeladen haben.

Hier der Big Blue Divers Tauchshop









Walhai statt Wachhund :o)









Rezeption










Lager für Tauchausrüstung









Arbeitsstation









Was mir allerdings in diesem Moment noch nicht klar war: Der klassische Urlaub im Sinne von Relaxen und Sonne auf den Pelz brennen lassen war in diesem Moment vorbei. Wir bekamen ein rund 250 Seiten starkes Buch, das wir in vier Tagen durchlesen sollten. Aber nicht nur das, auch den Inhalt sollten wir behalten, denn wir mussten am vierten Tag nach vier Freiwasser- und drei so genannten "Schwimmbad"- tauchgängen, die wir allerdings im Meer im Flachwasser machten, eine schriftliche Prüfung absolvieren, um die Tauchlizenz zu bekommen. So hiess es dann jeden Abend, jede Nacht, zum Teil bis 1.00 Uhr lernen und um 6.00 Uhr wieder aufstehen!

Aber nicht nur das, auch die praktischen Übungen erforderten höchste Aufmerksamkeit. Sooo einfach ist das mit dem Tauchen nicht! Tauchausrüstung zusammenbauen,









anlegen,













in voller Montur Rolle rückwärts ins Wasser,
RUHIG ATMEN, laaaangsam abtauchen, am Seil entlang hangeln, Druckausgleich, Austarieren, Übungen machen,









Buddy nicht aus den Augen lassen,










Messgerät
e kontrollieren, auf Instructor achten, die Umgebung anschauen.

Alles auf einmal! Das ist wie am Anfang beim Auto fahren. Man denkt, man lernt das nie, auf alles gleichzeitig zu achten. Meine Nerven lagen am zweiten Abend blank, ich hab´ geschimpft wie ein Rohrspatz und wollte das Handtuch schmeissen, da ich ja sowieso nur mal "Schnuppern" wollte doch dann entspannte sich die Lage am dritten Tag und ich blieb bei der Stange ...

... und wurde dafür belohnt!

Nicht nur durch die wirklich traumhafte Aussicht vom Boo
t aus ...


... sondern auch der Wochentauchplan konnte sich sehen lassen: Wir durften mit den Profitauchern ausfahren und haben Tauchplätze mit wohlklingenden Namen wie




Fisherman´s ´Cove Reef, Dragon´s Teeth, Brissare Rocks und Gran Bazar



besuchen dürfen.

Und was wir nicht alles gesehen haben: Gleich beim ersten Tauchgang eine Meeresschildkröte, einen kleinen Delfin beim zweiten Mal (ich dachte, ich sehe nicht richtig!), Seesterne, Langusten, Papageien-, Schmetterlingsfische, Seegurken, Clownfische, Seeigel, Riesenmuscheln, Trompetenfische, viele, viele andere Korallenfische, kleine Rochen, Muränen und Weißspitzenhaie! Die Unterwasserfotos von den Meeresbewohnern könnt ihr hier anschauen.

Einer der Haie hat sich sehr interessiert an unseren Unterwasserübungen gezeigt, was mich völlig aus dem Konzept brachte. Ich glaube, Lizzy hat sich gewundert, wieso die Übungen so schleppend liefen, da sie ihn nicht gesehen hat, weil er hinter ihr schwamm. Ich hoffe, wir bekommen noch ein paar Unterwasserfotos von Lizzy und Frauke, dem Buddy von Bengt.

Und dann gab es noch noch die ein oder anderen Wassertierchen, die es nicht immer gut mit mir meinten. So wurde ich Opfer einer Nesselattacke von einem Shellyfish (auf gut Deutsch, einer Qualle). Mein Arm hat ganz schön gebrannt, noch die ersten fünf Tage in Deutschland trug ich dieses Souvenir mit mir herum.



Zum guten Schluss haben wir alle drei, denn auch eine Malerin aus Ostdeutschland, Nadja, war noch mit an Bord, auch die schriftliche Prüfung bestanden und das gar nicht mal so schlecht.

Hier die Prüfung im Bild:
Die viele Ackerei hat sich also doch gelohnt. (Vielen Dank an dieser Stelle an Bengt, der mich und Marei, letztere mit etwas schlechtem Gewissen, für ein paar Stunden aus dem Lernwahnsinn gerettet hat). Wir bekommen unsere Lizenz in ein paar Wochen (hoffentlich) aus Amerika zugeschickt. Wir dürfen damit in allen PADI Resorts auf der Welt tauchen. Na, dann bin ich ja mal gespannt ...



Dienstag, 30. Dezember 2008

Die Seychellen-Palme (Coco de Mer)

Obwohl ich wirklich kein Pflanzenfan bin, widme ich dieser speziellen Palmenart aufgrund ihrer Besonderheit ein eigenes Kapitel.

Die Seychellen-Palme, auch "Coco de Mer" (Lodoicea sechellarum) genannt, kommt "wildlebend" nur auf den Seychellen-Inseln Praslin und Curieuse vor. Sie ist gleichzeitig das Symbol der Inselrepublik Seychellen. Dies äußert sich zum Beispiel darin, dass man bei der Ein- und Ausreise eine Stempel in Form der Nuss in den Reisepass gestempelt bekommt.

Die Palme ist zweigeschlechtlich. Das bedeutet, dass es männliche und weibliche Exemplare (links) gibt, was im Pflanzenreich sehr ungewöhnlich ist. Der Ginkgo zum Beispiel ist auch eine zweigeschlechtliche Pflanze.

Die Palmen können nach aktuellen Schätzungen 200 bis 400 Jahre alt und 24 bis 30 Meter hoch werden.
















Die weiblichen Samen der Coco de Mer sind die größten Samen, die das Pflanzenreich aktuell hervorgebracht hat. Sie werden Seychellennüsse genannt und können einen Durchmesser von bis zu 50 cm und ein Gewicht zwischen 15 und 22 kg (!) haben. Kaum vorzustellen, was passiert, wenn man unter einem solchen Baum sein Mittagsschläfchen hält.


Insgesamt gibt es auf den Seychellen und damit auf der ganzen Welt nur 4000 Palmen von dieser Sorte, die meisten auf der Insel Praslin, im Nationalpark Valle de Mai (Unesco-Weltkulturerbe).

Unser im Bild festgehaltenes Prachtstück haben wir im "Jardin du Roi", eine Art botanischer Garten, auf der Hauptinsel Mahe entdeckt. Der Weg dorthin ist übrigens steil und beschwerlich, besonders wenn - wie in unserem Fall - die Mittagshitze mit voller Wucht knallt. Deswegen fahren die meisten Touris auch mit dem Mietwagen, naja, außer Marei und Nicole natürlich ...

Montag, 29. Dezember 2008

Seychellen-Riesenschildkröten










Die Seychellen-Riesenschildkröte (
Aldabrachelys gigantea) ist neben der Galapagos-Riesenschildkröte die größte noch lebende Schildkrötenart. Mit einem Gewicht von bis zu 250 kg und einer Bauchpanzerlänge von bis zu 120 cm gehört sie zu den schwersten Kriechtieren unserer Zeit.

Riesenschildkröten entwickelten sich vor rund 100 Millionen Jahren und waren ehemals weit verbreitet. Durch die in der Evolution nachfolgenden Säugetiere und die bis Mitte des letzten Jahrhunderts intensiv betriebenen Jagdaktivitäten des Menschen kommen sie heute nur noch auf wenigen
entlegenen Inselgruppen des Indischen Ozeans (Aldabra-Inselgruppe, Farquhar und den Seychellen) vor. Wirklich frei lebende Tiere können nur noch auf Aladbra, ein kleines Atoll 500 km nördlich von Madagaskar, beobachtet werden. Das Aladbra-Atoll ist mitsamt der auf ihm lebenden Schildkröten in das Verzeichnis der schützenswerten Weltnaturgüter ("World Heritage Sites") aufgenommen worden. Die Seychellen-Riesenschildkröte selbst ist durch das Internationale Abkommen über den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten ("CITES") geschützt. Der Handel muss somit bewilligt und international überwacht werden.

Die Besonderheit der Seychellen-Riesenschildkröte besteht darin, dass sie nicht durch den Mund, sondern durch ihre Nase trinkt. Dieses Verhalten ist auf die Anpassung an die besonderen Bedingungen des Aldabra-Atolls zu erklären. Dort ist Trinkwasser rar. Durch die Nasenlöcher kann die Schildkröte kleinste Regenwassermengen, auch aus Gesteinsritzen, optimal aufnehmen,

Halb frei lebend kommen die Seychellen-Riesenschildkröten auf der Insel Curieuse, ganz in der Nähe unserer Urlaubsdestination, vor. Leider war uns dieses besondere Erlebnis nicht vergönnt, da die Fähre an dem Tag, an dem wir losziehen wollten, kaputt war und nicht gefahren ist. Deswegen waren alle Tiere, die wir gesehen haben, ausnahmslos in größeren Gehegen untergebracht.

Nach etwas Überwindung (wer weiss schon, ob die Urzeitviecher nicht unvermittelt zu beissen?), haben wir die Schildkröten am Hals gestreichelt, den sie uns zu diesem Zweck soweit wie möglich entgegenreckten. Das haben sie geliebt! Die Haut fühlt sich ledern und rauh an. Ein interessantes Erlebnis.



Sonntag, 28. Dezember 2008

Seychellen-Flughunde















Mein persönliches Highlight der Reise zum Indischen Ozean war die Beobachtung des Seychellen-Flughunds
(Pteropus seychellensis), das einzige Säugetier, welches - mal abgesehen vom Menschen - dort lebt.

Flughunde sind mit den Fledermäusen verwandt und kommen in tropischen und subtropischen Gefilden vor. Im Gegensatz zu den Fledermäusen können sie sich nicht über Echoortung orientieren, sondern haben gut entwickelte Augen und einen ausgezeichneten Geruchssinn. Außerdem ist ihre Schnauze hundeähnlich langgezogen, was ihnen ihren Namen gibt.

Der Seychellen-Flughund ist eine endemische Art (das bedeutet, dass die Art nur auf den Seychellen und den Komoren vorkommt, sonst nirgendwo anders) und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten des IUCN (International Union for Conservation of Nature). Leider scheren sich die Seychelloise nicht darum und jagen sie aus Spass oder um sie zu essen wie uns ein Einheimischer erzählte.

So ein Seychellen-Flughund kann 18 bis 20 Zentimeter lang
werden und eine Flügelspannweite von bis zu 100 cm haben. Sie leben in größeren Gruppen in früchtetragenden Bäumen, wobei sie in der Dämmerung munter werden und ihre Kreise über dem Meer ziehen. Eine gute Alternative zu Möwen wie ich finde. Sie ernähren sich hautpsächlich von Früchten wie Mangos oder Guajavas, in dem sie den Saft aussaugen und die ausgedrückte Fruchthülle dann zu Boden fallen lassen. Deswegen hörten wir ab und zu mal einen "Plopp" in der Dunkelheit. Hin und wieder gab es auch ziemlich lautes und zänkisches Geschrei und zwar immer dann, wenn zwei Männchen aufeinander treffen und sich das Revier streitig machen. Ein männlicher Flughund duldet nur Weibchen in seiner Nähe.

Wir haben die Flughunde hauptsächlich am Strand von Beau Vallon und auf einem Baum in der Hauptstadt Victoria gesehen. Besonders in Victoria wirkte die Szenerie in der anbrechenden Dämmerung unheimlich, da das Gelände parkähnlich und verfallen war. Die passende Kulisse für einen Horrorfilm.

Samstag, 6. Dezember 2008

Motörhead & Saxon - Eine Zeitreise in die 80er

Sooooodele, vergangenen Dienstag Abend schwang ich mich Richtung Offenbach, um mir die "lauteste Band der Welt" zu Gemüte zu führen, die berühmt berüchtigten Motörheads, die schon seit 1975 am Start sind. Und da aufgrund des exzessiven Lebensstils der Herren (Stern-Interview) zu befürchten ist, dass die Chancen dazu von Monat zu Monat geringer werden, musste ich dieses Jahr umbedingt zuschlagen. Dabei war es gar nicht so einfach, meine Vorstellungen über diesen Trip umzusetzen, denn für mich stand fest: Ich fahre nicht alleine! Nach Zu- und Absage meines ersten Konzertpartners habe ich dann einen hochwertigen Ersatz in Ute gefunden, die ich aus längst vergangenen Zeiten im Hard Rock, Langgöns kenne. Wir beide waren ein echtes Dream Team, ohne irgendwelche Zweifel :o).

Also, wir nutzten Bus und Bahn und kamen nach einigen nicht erwäh
nenswerten Unwegsamkeiten (Suchspiel a la "Wo befindet sich der Ausgang eines Offenbacher Spielwarengeschäfts?") um halb acht in der Stadthalle Offenbach an. Danko Jones lagen in den letzten Zügen (Wer ist eigentlich Danko Jones?) und dann kamen Saxon, eine doch ziemlich bekannte Band aus den 80ern, auf die Bühne. "Princess of the night", "Crusader" und nicht zuletzt "Denim & Leather" ...





... sind einige der gängigsten Gassenhauer dieser Band. Ja, und da hängen dann halt auch ein paar Erinnerungen dran. Da das LICHT sehr gut war (dazu komme ich später), entstand dieses relativ gute Foto von Gitarrist und Sänger:














Aber wir warteten natürlich alle auf den Hauptact des Abends. insbesondere auf Lemmy Kilmister, seines Zeichens "Höllenhund am Metal Bass" wie ihn der Stern im oben genannten Interview treffenderweise bezeichnet.

Und dann war´s endlich soweit. Bühne frei und los ging´s mit dem obligatorischen Spruch: "We are Motörhead, and we play rock ‘n’ roll!”.

Da es hier etwas dunkler war, ein Waschküchen-Foto von Lemmy, immerhin selbstgemacht:













Zum Schluss der Klassiker "Ace of spades", die Halle tobte!





Nach dem Konzert hat uns der LICHTtechniker von SAXON noch zu einem kleinen Stell-Dich-Ein hinter die Bühne eingeladen, wir hatten Spass ;o). Da die Bands zum nächsten Gig weiterziehen mussten, blieb ´ne echte After Show Party leider aus.
Beim nächsten Mal, ne?!

fuckedbycrap